Mittwoch, Juni 07, 2006

Buenas noches de.....Zurich

Es ist schon amüsant. Da vertraut man sich und seine Pläne für einmal der ausserschweizerischen Konkurrenz an, und schon wird man hängen gelassen.

Um das erste Mal den „verrückten Hund“ zu reiten, liess ich mich auf das Abenteuer Iberia ein. Jetzt, zur planmässigen Ankunftszeit in Madrid kann ich leider nicht viel darüber berichten, sitze ich noch immer noch in Zürich fest. Dafür bin ich an Erfahrungen umso reicher. Während nämlich beim Checkin nur dezent auf eine Verspätung von 10 Minuten hingewiesen wurde, wurden daraus schnell 20, 30, 40. Auf die Frage, wann wir denn abfliegen würden, wurde mir gestanden, dass man das auch offiziell nicht so genau weiss. Grund: Meine Maschine hatte Madrid noch nicht einmal verlassen!

Sehr schön. Zwar sind die Konsequenzen für mich, im Gegensatz zu denen der Transferpassagiere auf ihrem Weg nach Südamerika, äusserst unwichtig. Trotzdem tut es weh, den ersten Flug in einer Md-80 im Dunkeln verbringen zu müssen, ohne Möglichkeit zu fotografieren. Den Flug über das abendliche Frankreich kann ich mir also genauso abschminken wie die Landung zur Sonnenuntergangszeit in Madrid. Hach, was solls – die Sonnenuntergänge kommen wieder, und der nächste Mad-Dog Flug wartet in drei Tagen auf mich – auch wenn man sich da scheinbar nicht so sicher sein kann, ob und wann dieser stattfindet.

Wenigstens weiss ich mit meiner Zeit in Zürich etwas anzufangen – das Wetter liess etwas Spotting zu, die dazu nötigen Utensilien hatte ich natürlicherweise alle griffbereit. So verbrachte ich dann noch etwas Zeit im Parkhaus 6 und schaute den vereinzelten Outbounds zu. Als ich mich schon rehabilitiert fühlte, kam der nächste Schlag, auch in Form einer Md-80. Jene der Spanair nämlich, die da so frech an mir vorbeitäxelte auf dem Weg zur Startpiste 28 – mit Destination Madrid natürlich.

Nun sitze ich hier in der Wartelounge, die wenigstens mit einem Hotspot ausgestattet ist, um die Internet-Gelüste der gestrandeten Reisenden zu befriedeigen. Im Augenwinkel sehe ich die letzten, feuerroten Lichter des Tages dahinschwinden, während vor mir ein Flieger nach dem anderen auf der Piste 28 einschwebt. Nur meine Iberia habe ich noch nicht gesichtet. Die Hoffnung stirbt jedoch zuletzt, und so richte ich meinen Blick weiter durch die Panoramafenster des Warteraumes. Vorsorglich jedoch: Buenas noches de...Zurich!