Lemon & Paeroa
So, mal wieder ein Lebenszeichen aus dem Kiwi-Land. Nachdem schlafen in Trainer und Pullover (die Kiwis schaffen es weder, ihre Häuser gescheit zu isolieren, noch effiziente Heizungen zu bauen – daher brachte ich die Innentemperatur nie über frostige 18 Grad) eine Tortur war, stand ich früh auf, um etwas die Gegend zu erkunden. Gut, eigentlich war ich ja vom Hunger getrieben und nur auf den nächsten Supermarkt scharf, aber das tönt nicht annähernd so schön :)
Nun gut. Supermarket vier Blocks weiter erspäht, und mich sofort hineingestürzt ins Fressalien-Paradies, in die neue kulinarische Welt, die es zu entdecken galt und noch immer gilt.
Einige Kostproben vom ersten Streifzug:
M&M’s „Crispy Mint“. Während die kleinen Schokodrops in unseren Breitengraden bunt sind, beschränkt sich das Farbspektrum dieser seltsamen Spezies auf grün und weiss. Passt auch zum Minzegeschmack natürlich. Wer nun ein auf Erbsengrösse komprimiertes After Eight erwartet wird enttäuscht – der cremige Kern der Londoner Nasch-Köstlichkeit ist einem knusprigen Cornflakes-Brei gewichen. Mir sind zwar Schoko-M&M’s noch immer lieber, aber auch die knusprig-herbe Kiwi-Spezialität ist durchaus geniessbar, und eignet sich hervorragend als Gaumen-Dauerbeschuss während monotonen Arbeiten.
Brot. Tja, das ist so eine Sache. Knusprig sollte es ja schon sein, luftig leicht, wie frisch vom Bäcker. Auch heute morgen wollte ich auf ein feines Brot nicht verzichten – doch die Suche nach einem Laib mit oben aufgeführten Eigenschaften blieb erfolglos. Gelernt habe ich: Die Neuseeländer mögen’s bequem. Die gesamte Brotkollektion im Supermarkt bestand zu 70% aus Toast-Brot, die zweite feste Grösse sind schon vorgeschnittene Brothaufen. Wozu auch selber schneiden, wenn das ja der Bäcker für einen erledigen kann? Klaro. Dass das Brot nicht meinen hohen Erwartungen entsprach ist selbstredend, aber man kann es knapp essen und es füllt auch ordentlich.
Aller guten Dinge sind drei, deshalb noch ein weiteres Kiwi-Produkt. „Lemon und Paeroa“. Tönt exotisch, ist es auch! Paeroa ist die Quelle, von der das Gesöff stammt, aber auch Synonym für die Grosszahl geheimer Kräuter, die der Zitronenlimonade laut Packung noch beigemischt wurden. Das Gebräu, das es seit 1907 gibt, das es aber nie über die Kiwi-Grenze hinaus in die weite Welt geschafft hat (warum nur, das Zeug ist guuut!), schmeckt in etwa, wie wenn man beherzt in einen Zitronenmelissestrauch beissen würde. Wirklich nicht übel, und da so exklusiv, wird es genossen, solange dies noch möglich ist.
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