Samstag, November 11, 2006

20 hours of Sydney

Heute war ein ganz schön anstrengender Tag. Das kommt davon, wenn man ein Gebilde von 24 Stunden mit möglichst vielen Eindrücken und Erlebnissen voll packen möchte. Während die kühnen Plankonstrukte in der Theorie noch ganz nett scheinen, neigen sie sich während des stressvollen Tages immer mehr der Absurdität zu und manifestieren sich am Ende in schmerzenden Füssen.

Doch der Reihe nach. Tagwache war morgens um fünf durch die bestellte Computerstimme des Hoteltelefons. Die neun Stunden Schlaf taten zwar gut, fühlten sich aber –wie immer- als nicht ausreichend an.

Eine Viertelstunde später ging es per Taxi (correction: Wurde das Taxi durch unsere Kartenlese- und Navigierkünste irgendwie gegangen) in ein Industriegebiet nahe des Flughafens, am Rande einer Piste. Der Auftrag: Shoot whatever you can!

Diese Ideologie verfolgten wir tatkräftig, und lichteten alle Flugzeuge, vom Regional-Propellerflieger bis zum Jumbojet ab, die sich uns, anfangs im traumhaften Morgenlicht, später in der immer bissiger werdenden Mittagssonne präsentierten.

Um 11 Uhr war dann Schluss. Nicht nur, weil die Sonne ungünstig stand, sondern weil wir ja nicht ganz dem Kulturbanausentum angehören wollen. So ging es auf einen Abstecher in die Innenstadt von Sydney. In die drei Stunden, die wir uns gaben, wurde ein ausgiebiger Küstenrundgang, eine stündige Hafenrundfahrt und ein paar weitere Foto-Umwege gepackt. Natürlich war es in der Stadt, deren Gebäude klar aus der industriellen und der digitalen Revolution (aber irgendwie nicht dazwischen) stammen, grausam heiss. So verliessen wir den Moloch drei Stunden später wieder, durchgeschwitzt und erschöpft.

Doch ein echter Spotter kennt keinen Schmerz. Vor allem nicht, wenn warmes Abendlicht, schöne Flieger und atemberaubende Hintergründe locken. So verbrachten wir weitere 6 Stunden auf der Flughafenterrasse, bis die Sonne dem Unterfangen ein Ende bereitete.

Noch immer war der Tag nicht fertig. Nun war die Zeit gekommen, nochmals in die Stadt zu fahren, und die ganze Pracht bei Nacht fotografisch festzuhalten. Dies nahm weitere zwei Stunden und weitere exzessive Fussmärsche in Anspruch.

Nun endlich, 20 Stunden nach dem Aufstehen bin ich wieder im Hotelzimmer. 10 Stunden wurden mit Spotten, 5 mit Sightseeing verbracht. 800 Photos auf Chipkarten gequetscht. Nun bin ich bereit für eine laaaaange Nacht, die leider wiederum nur 5 Stunden dauert, da morgen früh ein speziell bemalter Jumbo angekündigt ist. Jaja, man hat’s nicht leicht...