Den heutigen Blog widme ich mal ganz dem Wasser. Davon hatte es heute auch wirklich genug. Schon als ich aufstand begrüsste mich ein dicker Tropfenteppich auf meinem Fenster. Draussen ging das Wasser in Strömen nieder, mal in feiner, mal in prasselnder Form, aber stets ohne Unterbruch. So wurde es dann ein Tag, den man gefälligst mit drin bleiben zu verbringen hatte, wie sich in die Sintflut wagende und nach 5 Minuten klitschnass zurückkehrende Kollegen eindrücklich demonstrierten.
Während draussen ab und zu ein einsamer Blitz zusammen mit seinem Donnerkumpane ein Gewitter zu mimen versuchte, gab ich mich voll und ganz meiner Lektüre hin. Kleinstadtdrama aus dem staubigen Colorado als perfekter Kontrast zum nasskalten Kiwiwetter.
Es gibt jedoch noch etwas anderes, wofür sich verregnete Sonntage perfekt eignen. Genau, waschen war angesagt. Leider dachten alle so wie ich, und so musste erst einmal eine Viertelstunde auf eine frei werdende Maschine gewartet werden, um dann zu bemerken, dass diese nur Eindollar-Stücke frisst und von denen natürlich nur eine unzureichende Menge in der Hosentasche logierte. Sowohl die Reception als auch die Bar waren vom plötzlichen Sauberkeitsbewusstsein der Bewohner eiskalt überrascht worden und hatten schon lange kein Wechselgeld mehr, als ich sie auch noch darum bat...
Als ich dann das Geld doch noch zusammen brachte, konnte es endlich losgehen. Irgendwie kramte ich sogar noch Münz für eine Tumblersession hervor. Doch als ich die Wäsche vorhin aus diesem Teufelsding rausholte folgte der grosse Schreck: Dass sie nicht sauber war, stellte keine neue Tatsache dar. Dass das ganze Zeug den Tumbler aber nicht viel trockener verliess, als es dort reingepfercht wurde, stellte mich schon vor grössere Probleme. Zumal ich vertrauensvoll (oder naiv?) meine ganze Wäsche zum Saubermachen gesandt hatte, und mich nun frage, was ich denn morgen anziehen soll.
Gut. Nun wird mein Kaninchenstall auch noch zum Trocknungsraum, die Unterhosen sind in der einen, die Socken in der anderen Ecke zum Entwässern ausgelegt, die T-Shirts hängen überall, wo ein Hängen irgendwie möglich ist, und die Jeans werden von mir eigenhändig per Fön getrocknet.
Das dritte „Wet“ folgt sogleich - Dank der vielen nassen Kleidungsstücke im Zimmer habe ich nun feuchtemässig zur noch immer verregneten Aussenwelt aufgeholt, sodass das den ganzen Tag über beschlagene Fenster endlich wieder glasklar seine Dienste verrichtet. Dafür zeigt das Hygrometer nun 88% Luftfeuchtigkeit bei 18 Grad Innentemperatur an – ich bin also gespannt, ob es mitten in der Nacht von der Decke zu tröpfeln beginnt!