Scheisslaune
Soll ja bei den besten Menschen ab und zu vorkommen. Braucht es ja vielleicht sogar. Nur, so eine Scheisslaune ist ziemlich perfid, äusserst hartnäckig und ungemein nervig.
Der erste Lösungsansatz wäre, dem Problem auf den Grund zu gehen. Nur gestaltet sich das sehr schwierig: Ist es die bevorstehende Matur? Die abgelaufenen, und mit Lichtgeschwindigkeit ihrem Ende entgegenrasenden Sommerferien, die mit nichts anderem als lesen, lesen und nochmals lesen gefüllt wurden? Die Übermüdung? Die viel zu vielen gelesenen Bücher, die sich irgendwie in Körper und Geist eingenistet haben, und diesen nun von innen vergiften? Oder doch die Maturzeitung, die ich zu allem Übel auch noch fast im Alleingang schreiben darf? Wäre mir dies doch nur bekannt!
Auch weitere Lösungsansätze scheitern schon im Versuch. Fahrradfahren ist nicht, wenn des blöden Drahtesels Bremsen blockieren und jegliche Hügelchen zu richtigen Pässen werden lassen. Einmal an der frischen Luft lesen wird durch das permanent wechselnde, und nicht allzu warme Wetter auch verunmöglicht. Mit Freunden was unternehmen - gute Idee, nur haben die sich auch schon alle hinter Schunken diversester Sprachen und Autoren verkrochen.
Am Ende bleibt mir, der ich mir immer mehr wie ein einsamer Ritter im Kampf gegen das übermächtige Bücherregime vorkomme, nur die Flucht in noch mehr Text. Noch mehr Bücher (die meist doofen Schunken müssen ja eh gelesen werden), und zwischendurch etwas schreiben. Nur nicht zu lange darüber nachdenken. Papier ist geduldig, und Festplatten noch mehr. Nur ich nicht, aber das scheint weder die Lehrer, noch die Bücher, geschweige denn Petrus zu interessieren.
Fazit: Vielleicht wäre es das beste, die fortgeschrittene Stunde nicht zum übers-Leben-sinnieren, sondern ganz einfach zum Schlafen zu nutzen. Der letzte Versuch, die Scheisslaune irgendwie zu vertreiben. Ob's gewirkt hat, werdet ihr schon sehen...